Ostervollmond, Apollo 13, Sternenstaub - Newsletter Nr. 13/2020

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Di Apr 7 18:38:43 CEST 2020


Newsletter Nr. 13/2020 der Volkssternwarte München

Vollmond, Foto: BM <https://www.youtube.com/c/VolkssternwarteM%C3%BCnchen>
Ostervollmond - oder: Wann ist eigentlich Ostern?

Er scheint zwar nur wenige Prozent größer als ein durchschnittlicher 
Vollmond, trotzdem wird der in den frühen Morgenstunden des 8.4. 
eintretende Aprilvollmond 2020 in vielen Medien wieder als "Supermond" 
betitelt. Tatsächlich steht der Mond am 7.4.2020 um 20:15 Uhr im 
kleinsten Erdabstand des Jahres. Das nächste Mal näher an der Erde ist 
er am 4.12.2021. Die Unterschiede sind aber so gering, dass dies am 
Himmel nicht auffällt.
Interessanter am Aprilvollmond ist, dass er sozusagen das Datum des 
Osterwochenendes festlegt. Die verschiebbaren christlichen Feiertage 
gehen noch auf den jüdischen Mondkalender zurück. In diesem fing ein 
Monat immer mit dem sogenannten Neulicht an - der ersten sichtbaren 
Mondsichel nach Neumond. Ostern fällt aufs jüdische Pessach, das im 
Mondmonat so liegt, dass es nach Vollmond stattfindet. Die Monate im 
gebräuchlichen Sonnenjahr sind allerdings nicht genau mit den Mondphasen 
synchron und so kann Ostern zwischen Ende März und Ende April fallen. 
Die Regel in Kürze: Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten 
Vollmond nach Frühlingsanfang. Manchmal steht Ostern aber später im 
Kalender als astronomisch zu erwarten - z.B. 2019 und wieder 2038. Was 
es mit diesen "Osterparadoxa" auf sich hat, erklärt Benjamin Mirwald am 
Osterwochenende in einem Onlinevortrag auf dem YouTube-Kanal der 
Sternwarte (genauer Termin wird dort veröffentlicht).

Online-Vortrag zum Osterdatum (verfügbar ab dem Osterwochenende) 
<https://www.youtube.com/c/VolkssternwarteM%C3%BCnchen>

Missionsemblem Apollo 13 / Wiki <https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13>

Vor 50 Jahren: Apollo 13

Im letzten Sommer wurde weltweit das Jubiläum der ersten Mondlandung 
(Mission Apollo 11) gefeiert. Jetzt sind wir schon bei Apollo 13 
<https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13> angekommen... Am 11. April ist 
es 50 Jahre her, dass diese schicksalhafte Mission startete.

Vielleicht eine gute Gelegenheit für alle Mond- und Raumfahrtfans, sich 
den gleichnamigen Film noch einmal - im Lichte eines besonders großen 
Ostervollmonds - anzuschauen...

Foto: Margaret Burbidge / Wiki 
<https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Burbidge>

Wir sind alle nur Sternenstaub...

Die Einsicht, dass alle höheren Elemente, aus denen  organisches Leben 
und somit auch der Mensch besteht, in Sternen erst "erbrütet" werden 
musste, ist noch keine 100 Jahre alt. Die Verbreitung dieser Erkenntnis 
verdankt sich wesentlich einem legendären Aufsatz von 1957, dem "B^2 
FH-Paper <https://en.wikipedia.org/wiki/B2FH_paper>", an dem auch 
Margaret Burbidge <https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Burbidge> (s. 
Foto) beteiligt war. Darin wird beschrieben, wie aus Wasserstoff und 
Helium durch Fusionsprozesse nach und nach die schwereren Elemente 
erzeugt werden können.

Margaret Burbidge, die Grande Dame der Astrophysik des 20. Jahrhunderts, 
ist nun am 05. April 2020 in ihrem hundertsten Lebensjahr verstorben. 
Geboren 1919 in England war sie die erste Frau die dem Royal Greenwich 
Observatory vorstand. Der Titel des "Astronomer Royal", sonst untrennbar 
mit dieser Position verbunden, wurde ihr als Frau jedoch versagt. Später 
leitete sie die American Astronomical Society und war an der Entwicklung 
des Hubble Space Telescope beteiligt, das demnächst sein 30-jähriges 
Jubiläum feiert.

Passend zur Karwoche nehmen wir das nun vollendete Leben von Margeret 
Burbidge zum Anlass, an die noch recht junge Erkenntnis zu erinnern, 
dass wir alle aus Sternenstaub bestehen.

Rückblick: Venus mit ISS bei den Plejaden

Über eine Woche lang verfolgte die Astro-Gemeinde gebannt die Passage 
der Venus entlang der Plejaden. An vielen Abenden bekam sie dabei Besuch 
von der vorbeifliegenden Raumstation ISS.
Hier das Gewinner-Bild von unserem langjährigen Mitglied Wolfgang S. - 
Herzlichen Glückwunsch! (Das nur scheinbare Blinken der ISS kommt daher, 
dass hier mehrere Aufnahmen zusammengesetzt wurden.)

Wenn Sie selbst Fotos oder Bilder haben, freuen wir uns über Zusendungen 
unter info at sternwarte-muenchen.de

Derzeit besonders sehenswert: das Dreigespann der äußeren Planeten Mars, 
Saturn und Jupiter (v.l.n.r.) am Morgenhimmel. Schauen Sie zwischen 5 
und 6 Uhr früh Richtung Südosten: der Anblick lohnt sich!

Hinweis in eigener Sache

Weiterhin *bleibt die Volkssternwarte* aufgrund der aktuellen Lage*bis 
voraussichtlich 19. April geschlossen*. Wir informieren Sie an dieser 
Stelle, sobald es neue Informationen gibt, ab wann wir wieder öffnen.

Weitere Informationen veröffentlichen wir unter 
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