Herschel, Riesensatellit, Mondbahn - Newsletter Nr. 35/2022

Newsletter der Volkssternwarte München sternwarten-news at lists.sternwarte-muenchen.de
Di Nov 22 18:05:38 CET 2022


Newsletter Nr. 35 / 2022

200. Todestag von Friedrich Wilhelm Herschel

<https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/herschel-220722-2/>
Herschel - Musiker, Komponist, Astronom

*Vortrag von *
*Klaus Rohe (Beobachtergruppe am Deutschen Museum)*
*Freitag, 25. November 2022, 20:00 Uhr*
Volkssternwarte München, Rosenheimer Str. 145h

Weltberühmt als *Uranus-Entdecker* kann Herschel mit vielen weiteren 
Talenten und Entdeckungen aufwarten, die zum Teil (zu Unrecht, wie wir 
meinen) in Vergessenheit geraten sind, zumal auch als *Komponist*.

Seine Werke und Erkenntnisse überdauerten die Jahrhunderte. Denn, was 
hat die GAIA-Mission, was hat die Beobachtung des Zentrums der 
Milchstraße, was haben Gravitationswellen mit Herschel zu tun?
In all diesen Gebieten, die heute die Speerspitze der Forschung bilden, 
war Herschel Pionier: bei der Kartierung unserer Milchstraße, bei der 
Entdeckung der langwelligen Spektralbereiche und dem erstmaligen 
Nachweis gravitativ gebundener binärer Systeme außerhalb unseres 
Sonnensystems.

_______________________


*Musikalischer Auftakt & Ausklang*
Besonderes Highlight zum Vortrag:

Violin-Solist Florian Simons (Münchner Symphoniker), der schon zusammen 
mit Judith Adam (Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz) bei dem 
Herschel-Event „Herschels Musik & Kosmos 
<https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/herschel-musik-kosmos/>“ am 7. 
Mai solistisch aufgetreten war, wird zum Auftakt und Ausklang des 
Vortrags einige Nummern aus Herschels Capricci für Violine solo live 
präsentieren.

Hörprobe aus Capriccio Nr. 1 a-Moll 
<https://drive.google.com/file/d/1HTqrVzGrXRGSpYed5EHsNuqkzRMUepPI/view> (Florian 
Simons)

Der Abend verspricht also ein umfassendes Vergnügen für Auge & Ohr, 
Verstand & Sinne zu werden!

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      Gewinnspiel

Schicken Sie bis Donnerstag, 24.11., 12 Uhr, eine Mail an 
info at sternwarte-muenchen.de mit dem Betreff "Herschel" und beantworten 
Sie darin richtig folgende Frage:

*Welcher Spektralbereich des Lichts, der z.B. für das neue James Webb 
Space Telescope wesentlich ist, wurde von Herschel entdeckt?*

Unter allen richtigen Einsendungen losen wir die Gewinner:innen aus und 
informieren Sie bis 24.11. um 18 Uhr über den Gewinn.
(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

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Tickets: 8,- / 5,- Euro
Einlass ab 19:45 Uhr
Voranmeldung dringend empfohlen!
Nur noch wenige Plätze verfügbar.

Zudem besteht im Anschluss an den Vortrag wie immer bei klarem Himmel 
die Möglichkeit zur gemeinsamen *Teleskop-Beobachtung* auf der 
Dachterrasse (hierzu sind keine extra Teleskop-Tickets erforderlich).

Jetzt Tickets buchen!
<https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/herschel-220722-2/>

<https://ast-science.com/spacemobile-network/bluewalker-3/>
BlueWalker 3 erleuchtet den Nachthimmel

Vielleicht haben Sie schon einmal die *StarLink 
<https://de.wikipedia.org/wiki/Starlink> *Satelliten bei ihrem Zug über 
den Himmel beobachtet: seltsam helle Objekte, die sich mit ganz 
ordentlicher Geschwindigkeit über den Himmel bewegen.
Was bei einem entspannten Abend Sternegucken noch ganz hübsch wirken 
kann (vor allem wenn die Satelliten in Formation aufauchen, wie kurz 
nach ihrem Start), ist für viele astronomische Unternehmungen und 
Anstrengungen eine Katastrophe. Die Satelliten ruinieren mit ihrem 
*hellen Licht* etliche Aufnahmen von Teleskopen, die teils mehrer 
Minuten bis Stunden ein Objekt belichten. Die grellen Streifen, die die 
durchlaufenden Satelliten dort hinterlassen, sind nicht nur unschön 
sondern machen auch die meisten wissenschaftlichen Auswertungen der 
Bilder unmöglich.

Nun hat sich ein weiterer, enorm heller Satellit dazu gesellt: Am 15. 
November entfaltete "*BlueWalker 3*" von AST SpaceMobile seine 64 qm 
große Antenne. Damit ist sie größer als alle anderen im niedrigen Erdorbit.
Ziel des Satelliten ist die Errichtung eines ersten *weltraumbasierten 
Breitbandnetztes* für alltägliche Smartphones. Bisherige Satelliten mit 
dieser Funktion waren im Allgemeinen meist für Satellitennotrufe 
gedacht, die abseits eines Mobilfunknetztes getätigt werden müssen. 
BlueWalker 3 soll Gebiete mit schlechtem Zugang zum gängigen Netz mit 
Breitbandinternet versorgen. So bietet sich Menschen mit schlechter 
Anbindung ans Internet eine solide Möglichkeit, vernetzt und online zu 
bleiben. An sich genommen, eine gute Sache, die *Kommunikation und 
Inklusion* fördern kann.

Andererseits erreicht nach Angabe erster Berichte der Satellit am 
Nachthimmel durch Reflektion von Sonnenlicht eine Helligkeit von bis zu 
*+1 mag* (etwa so hell wie die Sterne Antares oder Aldebaran). Nur noch 
wenige Sterne und die Planeten, sowie der Mond, wären damit heller als 
dieses menschengemachte Objekt.
Und es kommt noch heftiger: BlueWalker 3 ist nur ein Testobjekt. In 
Zukunft plant die Firma mehr als 100 solcher Riesensatelliten in den 
Erdumlauf zu befördern.

Was dann noch vom ungetrübten Blick in den Nachthimmel und erdgebundenen 
astronomischen Beobachtungen und Messungen übrig bleibt, ist fraglich.

/Bild: AST SpaceMobile/

Weitere Infos zu BlueWalker 3
<https://ast-science.com/spacemobile-network/bluewalker-3/>

<https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/>
Mond im Perigäum

Am *26. November *steht der Mond an seinem erdnächsten Punkt auf seiner 
elliptischen Umlaufbahn um die Erde, dem sogenannten Perigäum. Nur 362 
825 km wird er dann vom Erdmittelpunkt entfernt sein.

Beobachtet man einen Vollmond im Perigäum, so ist oft von einem 
sogenannten *Supermond* die Rede. Tatsächlich erscheint der Mond, wenn 
er im Perigäum steht, 14% größer und 30% heller als wenn er an seinem 
erdfernsten Punkt, dem sogenannten Apogäum, steht.
Voll ist der Mond dieses Mal allerdings erst wieder am *8. Dezember*, 
der Perigäum Mond ist also im November kein "echter" Supermond, sondern 
erst eine relativ schmale Sichel des zunehmenden Mondes.

Interessant sind Perigäum und Apogäum auch bei der Frage der Dauer einer 
Erdumrundung des Mondes. Der Zeitraum von einem Perigäum zum nächsten 
wird *anomalistischer Monat* genannt und beträgt etwa 27,5546 Tage. Die 
Zeit von einem Vollmond zum nächsten (inklusive aller dazwischen 
liegenden Mondphasen) heißt *synodischer Monat* und umfasst etwa 29,5306 
Tage.

Den ersten Vollmond im Dezember nennt man übrigens auch den "*kalten 
Mond*" oder "*Julmond*".
Erstere Bezeichnung stammt von amerikanischen Ureinwohnern, die mit dem 
Beginn des Dezembers den "kalten Mond" in Empfang nehmen, der den Einzug 
der klirrenden Kälte in ihren Breitengraden symbolisiert.
Der "Julmond" deutet auf das germanische Julfest zur Wintersonnwende 
hin, das den kürzesten Tag des Jahres feiert.

Trotz der Mondphase zum Perigäum selbst eignet sich die Zeit um den 
kommenden Vollmond am 8. Dezember natürlich hervorragend zur 
Mond-Beobachtung! Der zunehmende Mond geht immer später unter und durch 
die immer noch relativ nahe Position zur Erde erscheint er wunderbar 
hell und groß.

Da unsere Abendführungen bis Ende des Jahres recht ausverkauft sind, 
lohnt sich auch ein Blick mit bloßem Auge oder evtl. einem eigenen 
Fernglas von Zuhause aus. Mit letzterem lassen sich meistens bereits 
sehr gut einzelne Krater und Strukturen auf dem Mond erkennen.

/Bild: NASA/

Zur Abendführung
<https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/>

Veranstaltungen von anderen

<https://space-jahrbuch.de/space-abend.php>
Dachauer SPACE Abend


        *SPACE
        Die Raumfahrtjahrbücher**
        *

*Dachauer Space Abend
Samstag, den 26.November 2022 ab 18 Uhr
*im Bürgertreff-Ost in Dachau am Ernst-Reuter-Platz

Mit dem SPACE-Abend feiern wir die Premiere des jeweils neuesten 
Jahrbuchs – und nutzen die Gelegenheit Raumfahrtfans und Interessierte 
aus nah und fern zu treffen. Unter anderem bringt uns SPACE-Autor Eugen 
Reichl mit seinen spannenden Vorträgen immer wieder kompetent auf den 
aktuellen Stand. Zwischen den Vorträgen und im Anschluss besteht 
Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Der Eintritt ist frei, Spenden 
sind willkommen.

Heuer steht das Thema *Mensch & Weltraum* im Vordergrund: Von den 
Anfängen der Raumfahrt über Weltraummedizin bis hin zum künftigen 
Kulturerbe menschlicher Artefakte im All.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich aber hilfreich zum Planen: Gern 
können sie uns an redaktion at space-jahrbuch.de Bescheid geben, dass Sie 
kommen – wir freuen uns auf Sie.


Den aktuellen Stand zum SPACE-Abend finden Sie immer hier auf dieser 
Website <https://space-jahrbuch.de/space-abend.php>.

/Bild: SPACE/

Weitere Infos
<https://space-jahrbuch.de/space-abend.php>

<https://supernova.eso.org/germany/programme/detail/es1173-de/>
Die Lange Nacht der Astronominnen

*Donnerstag, 8. Dezember ab 19 Uhr*
*Event der Max Planck Gesellschaft und ESO Supernova*
Planetarium der ESO Supernova, Karl-Schwarzschild-Straße 2, Garching


Frauen in der Forschung sind zwar heute keine unerhörten Ausnahmen mehr, 
trotzdem bilden sie in den meisten Bereichen noch immer eine Minderheit.
Bei der Langen Nacht der Astronominnen stellen*vier Wissenschaftlerinnen 
der Max Planck Institute* ihre jeweilige astrophysikalische Forschung 
vor. Mit Themen wie *schwarzen Löchern* und der *Entwicklung von 
Galaxien* im Universum bis zu *Gravitationswellen* verspricht der Abend 
einen Einstieg in die aktuellsten und spannensten Bereiche der 
Astronomie, direkt von der akademischen Quelle:

*Priv.-Doz. Dr. Silke Britzen, MPI für Radioastronomie, Bonn:
*„Die ersten Bilder Schwarzer Löcher“

*Dr. Nadine Neumayer, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg:
*„Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien“

*Dr. Annalisa Pillepich, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg:
*„Mit Supercomputer-Simulationen das Universum und die Entwicklung von 
Galaxien verstehen“

*Dr. Gudrun Wanner, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik 
(Teilinstitut Hannover):
*“Gravitationswellen: die Forschung heute und in Zukunft”


Im Anschluss an die Vorträge diskutieren die Forscherinnen mit *Sibylle 
Anderl*, Wissenschaftsredakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen 
Zeitung, zu der Frage, warum Frauen in der Astronomie forschen.

Vor der Veranstaltung (ab 18:00 Uhr) kann die *Astronomie-Ausstellung* 
in der ESO-Supernova besucht werden.

________________

Tickets: 10,- Euro
Dauer: ~ 3:00 Stunden (inklusive Rundgang der Astronomie-Ausstellung ab 
18 Uhr)

/Nur noch wenige Restkarten verfügbar!/

/Bild: ESO/MPG/

Weitere Infos & Buchung
<https://supernova.eso.org/germany/programme/detail/es1173-de/>

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