Kepler, Mars, Mond - Newsletter Nr. 37/2022
Newsletter der Volkssternwarte München
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Mi Dez 7 13:49:32 CET 2022
Newsletter Nr. 37 / 2022
Marsopposition 2022
[Kepler-Mars-Collage] https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/kepler221209/
Vortrag: "Kepler und die copernicanische Wende"
Freitag, 09. Dezember 2022, 20:00 Uhr
von Pierre Leich (AGN Nürnberg)
Wie Kepler dank Mars die Kreisbahnen sprengte und der neuen Astronomie zum Durchbruch verhalf. Aus Anlass der Mars-Opposition am Vortag.
Obwohl der große Perspektivenwechsel zu Beginn der Neuzeit mit dem Namen von Nicolaus Copernicus verbunden wird, hat erst Johannes Kepler das Fundament einer neuen Astronomie gelegt. Er erkennt die elliptischen Planetenbahnen und entwirft einen neuen Erklärungstypus für Himmelsbewegungen. Dabei findet er weitere Argumente für den Heliozentrismus, die auch denen Galileis weit überlegen sind. Mit seinen drei Planetengesetzen betritt Kepler Neuland und schlägt ein Kapitel auf, das direkt zu Isaac Newton führt, dem wir die neuzeitliche Vorstellung von Gravitation verdanken. Über Technik und industrielle Revolution steht die Forschung von Johannes Kepler in einer direkten Linie bis zu unserer heutigen Zivilisation und selbst der Entdeckung der dunklen Materie. Der Vortrag skizziert die Astronomie zur Zeit von Copernicus, führt die teleskopischen Beobachtungen vor Augen und stellt die Leistungen von Kepler in den größeren Zusammenhang. Seine Beobachtungen führten ihn sogar zu einer Erklärung für den Stern von Bethlehem.
Ort: Volkssternwarte München, Rosenheimer Str. 145h
Einlass ab 19:30 Uhr
Eintritt: 8 / 5 €
Ticketbuchung vorab empfohlen. Begrenzte Platzzahl.
Im Anschluss an den Vortrag besteht wie immer die Möglichkeit, die Teleskope auf der Dachterrasse zu besichtigen und - bei klarem Himmel - natürlich auch durchzuschauen, um Mars in Bestform zu sehen. Erst 2033 wird Mars der Erde wieder näher kommen und noch besser zu beobachten sein!
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Quiz / Gewinnspiel
Wir verlosen 2 x 2 Freikarten für den Vortrag am 09.12. unter allen richtigen Antworten, die bis morgen, Donnerstag, 08.12., 18 Uhr unter info at sternwarte-muenchen.de mailto:info at sternwarte-muenchen.de mit dem Betreff "Kepler" eingehen. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Die zu beantwortenden Fragen lauten:
1. Wo steht dem ersten keplerschen Gesetz zufolge die Sonne?
2. Wie nah oder weit kann Mars bei seinen Oppositionen minimal bzw. maximal zur Erde stehen?
3. Wie nah kommt Mars 2022 der Erde und wann ist dieser nächste Punkt erreicht?
(Bei den Fragen 2 und 3 genügen runde Zahlen. Es geht nicht um Nachkommastellen.)
Viel Glück!
Infos & Tickets https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/kepler221209/
[Mars-Mond-Collage] https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/
Morgen früh: Doppelte Mond-Mars-Bedeckung
Eines der Jahres-Highlights 2022 morgen früh vermutlich hinter Wolken.
Marsbedeckung durch den Vollmond
genau zur Stunde der Mars-Opposition
Donnerstag, 08. Dezember 2022, von vor 6 bis nach 7 Uhr früh
Am morgigen Donnerstagfrüh ist Vollmond. Zugleich steht Mars in Opposition. Das bedeutet, sie stehen in gleicher ekliptikaler Länge, nämlich 180° der Sonne gegenüber. Zwar ist die Ebene der Marsbahn um knapp 2° und die der Mondbahn um immerhin gut 5° gegenüber der Ekliptik (Erdbahn-Ebene) geneigt, so dass für beide Platz genug am Himmel auch über- oder untereinander wäre, wenn der Mond an Mars vorbeilaufen möchte. Doch wie der Zufall es will, stehen morgen beide Himmelskörper gleichzeitig knapp 2,5° (etwa 5 Vollmond-Durchmesser) nördlich der Ekliptik, so dass die (scheinbare) Kollision unausweichlich wird.
Wer das Schauspiel genüsslich heraufziehen sehen mag, stelle sich den Wecker schon um 5 Uhr (oder früher). Der Mond, der im Mittel gut 12° pro Tag am Himmel voranschreitet, legt in jeder Stunde seinen eigenen (scheinbaren) Durchmesser (ca. 0,5°) zurück - also langsamer als eine Schnecke, aber doch erkennbar, wenn man Sterne - oder morgen einen Planet - als Fixpunkt zum Vergleichen hat. Um 5 Uhr ist der Mond noch etwa einen Vollmonddurchmesser von Mars entfernt.
Wenige Minuten nach 6 Uhr ist es dann so weit. Mars verschwindet im Laufe von ca. 30 Sekunden langsam hinter der Mondscheibe. Knapp eine Stunde später taucht er auf der anderen Seite wieder auf, was wiederum eine halbe Minute in Anspruch nimmt. Ab kurz vor 7 Uhr sollten Sie wieder auf der Lauer liegen, um den Moment nicht zu verpassen.
Die beiden Kästchen in der Abbildung oben geben den Anblick bei Eintritt (oben) und Austritt (unten) wieder. Die genauen Zeiten hängen von Ihrem Standort ab und können um einige Minuten variieren.
Wer ein Fernglas oder gar ein Teleskop besitzt, braucht sicher keine Aufforderung, diese auch zu benutzen. Beobachtungsberichte oder auch fotografische Versuche können gern an uns eingesandt werden (info at sternwarte-muenchen.de mailto:info at sternwarte-muenchen.de). Von der Handykamera bis zum Tele ist alles einen Versuch wert... wenn nur das Wetter mitspielen würde.
Den Uranus hat es am Montag (5.12.) bereits doppelt erwischt: Die Bedeckung durch den Mond wurde ihrerseits durch dichten Hochnebel und Wolken bedeckt. Eine solche doppelte Bedeckung ist auch für Donnerstagfrüh zu befürchten.
Eine Entschuldigung, den Wecker nicht zumindest auf 5:45 Uhr zu stellen, ist das freilich nicht!
Achten Sie unbedingt auf freie Sicht nach Westnordwesten. Beim Eintritt stehen Mond und Mars noch knapp 20° hoch überm Horizont, beim Austritt nur noch 10°.
Sofern es am Himmel nichts zu sehen gibt, kann man sich beim Morgenkaffee Gedanken über Distanzen und scheinbare Größen machen: Mars ist rund 200x weiter weg als der Mond. Das Marsscheibchen im Teleskop misst derzeit 17". Stünde der Mars in gleicher Entfernung zur Erde wie der Mond, wäre sein scheinbarer Durchmesser 200x größer, also 3400" bzw. knapp 1°. Das ist etwa doppelt so groß wie der Mond, und entspricht den wahren Durchmessern von rund 6.800 km (Mars) gegenüber knapp 3.500 km (Mond). Die obige Abbildung versucht diesen Eindruck der wahren Größenverhältnisse wiederzugeben. Der Mond könnte den Mars dann jedenfalls nur zu einem Viertel bedecken.
Empfehlung zur Marsbeobachtung:
Nutzen Sie auf jeden Fall die geringe Oppositionsdistanz und versuchen Sie möglichst noch im Dezember, spätestens aber vor Mitte Januar, durch ein Teleskop einen Blick auf Mars zu werfen. Danach entfernt er sich rasant und verblasst auch zusehends wieder. Auf lange Zeit eine letzte gute Gelegenheit!
Hinweis: Die Termine der Abendführung "Münchner Sternstunden" https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/ sind bis Weihnachten schon alle ausgebucht. Und vom 24.12. bis 1.1. ist die Volkssternwarte geschlossen.
Buchen Sie daher am besten jetzt schon Ihr Mars-Rendezvous für Januar!
Sollte das Wetter nicht mitspielen, gibt es für Kurzentschlossene immer noch die Teleskop-Tickets https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/?target=teleskop-ticket (verfügbar nur bei klarem Himmel und je nach personeller Besetzung und Auslastung; kurzfristig 0-2 Tage vorab über das Büro zu reservieren).
Mars beobachten bei den "Münchner Sternstunden"! https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/
[Apollo 17 mission badge] https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/apollo17-2022/
Heute vor 50 Jahren: Apollo 17 startet
Am 7. Dezember 1972 startete mit Apollo 17 die letzte Apollo-Mission zum Mond, und kehrte am 19. Dezember wohlbehalten zurück.
Aus Anlass dieses Jubiläums blicken wir nochmal auf die Höhepunkte sämtlicher Apollo-Missionen zurück mit dem
Vortrag von Paul Salazar (Volkssternwarte München)
am Freitag, 16. Dezember 2022, 20 Uhr
"It was 50 years ago today"
(in englischer Sprache)
Seither ist bis heute kein Mensch mehr jenseits des Erdorbits gewesen - sofern man die drei Dummies an Bord der Artemis-1-Mission, darunter die DLR-Messpuppe "Helga" - nicht mitzählt.
Natürlich wird am Rande des Vortrags auch ein Blick auf die Artemis-I-Mission geworfen, die bis dahin zurück sein wird.
Zur Live-Übertragung des Splashdowns im Pazifik am Sonntag, 11.12., 17 Uhr (MEZ) geht es hier https://www.youtube.com/watch?v=xzZPzmMtQA8.
Zum Apollo-Vortrag https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/apollo17-2022/
Veranstaltungen von anderen
[Plakate Café und Kosmos 12.12.2022] https://cafeundkosmos.ph.tum.de/aktuelles.html#CK-2022-12-teaser
Café & Kosmos:
"Sind Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen?"
Dr. Michael Willers (TU München)
Montag, 12.12.2022, 19:00 Uhr
Ort: Ampere / Muffatwerk, Zellstr. 4
Den Ursprung der Materie in unserem Universum zu ergründen, ist eine der großen Ziele der Physik. Ob es Teilchen gibt, die zugleich ihre eigenen Antiteilchen sind, ist dabei eine zentrale Fragestellung. Für Neutrinos besteht seit fast 90 Jahren eine solche Vermutung. Im italienischen Gran Sasso Untergrundlabor soll das Experiment LEGEND endlich für Klarheit sorgen. Dr. Michael Willers von der Technischen Universität München berichtet von dem internationalen Großprojekt.
Eintritt frei.
Zu Café & Kosmos https://cafeundkosmos.ph.tum.de/aktuelles.html#CK-2022-12-teaser
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