Komet, Gedenktag, Regulus-Rendezvous - Newsletter Nr. 2/2023

Newsletter der Volkssternwarte München sternwarten-news at lists.sternwarte-muenchen.de
Di Jan 10 13:56:10 CET 2023


Newsletter Nr. 02 / 2023

<https://sternwarte-muenchen.de/veranstaltungen/>
Komet C/2022 E3 im Perihel

Er wird als vielversprechenster Komet des Jahres beschrieben:*C/2022 E3 
(ZTF)*.

Entdeckt wurde er erst vor Kurzem: Am 2. März 2022 beobachteten 
Astronomen ein etwa 4 AE (1 AE = Entfernung Erde - Sonne) entferntes 
Objekt im Sternbild Adler. Der Nachweis eines *Komas* (eine diffuse, 
neblige Hülle um den Kern) bestätige kurz darauf, dass es sich dabei 
tatsächlich um einen Kometen, nicht um einen Asteroiden, handelte.
Er hat eine lange Reise hinter sich: nach aktuellen Berechnungen 
passierte C/2022 E3 (ZTF) im Jahr 2007 den Planeten Neptun und tauchte 
auf einer steil gegen die Ekliptik geneigten Bahn in das Planetensystem 
ein. Seine Umlaufzeit um die Sonne dürfte etwa*52 000 Jahre* betragen.
Nun rast er also weiter auf die Sonne und die inneren Planeten zu. Am 
*12. Januar erreicht er sein Perihel*, den sonnenächsten Punkt seiner 
Bahn, und wird nur 1,11 AE von unserem Heimatstern getrennt sein. Je 
näher er uns kommt, desto heller wird er auch.
Den erdnächsten Punkt erreicht C/2022 E3 (ZTF) erst am*1. Februar*, dann 
ist er nämlich nur noch 0,28 AE von unserem Planeten entfernt und 
erreicht seine größte Helligkeit. Ob er mit bloßem Auge zu sehen sein 
wird, bleibt offen. Da Kometen recht unvorhersehbar sein können, 
schwanken die Angaben seiner größten Helligkeit zwischen*5,1 und 7,35 mag*.

Wer um die Zeit der größten Erdannäherung von C/2022 E3 (ZTF) im 
*Sternbild Giraffe* mit einem Feldstecher Ausschau hält, der sollte (bei 
gutem Wetter) solide Chancen haben, den frostigen Besucher zu erspähen, 
bevor er wieder in die große Dunkelheit verschwindet.

Noch ist nicht klar, ob C/2022 E3 (ZTF) unser System verlassen wird oder 
auf einer Bahn um die Sonne herum bleibt. Neue Daten, die während der 
Annäherung des Kometen aufgenommen werden können, werden hoffentlich 
mehr Gewissheit gewähren.

Bevor sich der Komet an seinen ernächsten Punkt bewegt, wird es in 
weiteren Ausgaben des Newsletters nochmal einige *Beobachtungstipps* geben.

/Bild: Der Komet C/2022 E3 (ZTF), aufgenommen am 19. Dezember 2022.
© Dan Bartlett/NASA/

Zu den Abendführungen
<https://sternwarte-muenchen.de/veranstaltungen/>

<https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/gedenktag230127/>
Vertreibung und Emigration von Astronomen in der NS-Zeit


        *Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus*

*Vortrag*
*von Dr. Stefan Wolff (Deutsches Museum München)*

*Freitag, 27. Januar 2023, 20:00 Uhr*
Volkssternwarte München, Rosenheimer Str. 145h

„Nach der Machtübertragung an eine NS-geführte Regierung am 30. Januar 
1933 kam es bereits im April zu gesetzlichen Maßnahmen, um Angehörige 
des öffentlichen Dienstes nicht nur aus politischen, sondern auch aus 
“rassischen Gründen“, d.h. mit einem jüdischen Familienhintergrund 
(unabhängig von einem eigenen religiösen Bekenntnis) oder später auch 
mit einem solchen Ehepartner entlassen zu können.  Das betraf den 
Wissenschaftsbetrieb an den Universitäten und staatlichen 
Forschungseinrichtungen zum Teil erheblich. Nach einem Überblick über 
diese Vorgänge wird das Schicksal von Entlassung und Emigration einer 
Reihe von betroffenen Astronomen skizziert. Darunter finden sich 
Angehörige aus bekannten Familien mit Wissenschaftstradition wie Günter 
Archenhold, Rudolph Minkowski oder Martin Schwarzschild.“


Dr. Stefan Wolff 
<https://www.deutsches-museum.de/forschung/person/stefan-wolff> ist 
Senior Researcher für die Physikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 
am Deutschen Museum in München.

____________

Eintritt: 8 / 5 Euro
Einlass ab 19:30 Uhr
*Voranmeldung aufgrund begrenzter Platzzahl dringend empfohlen.*

Im Anschluss an den Vortrag sind bei klarem Himmel Teleskopbeobachtungen 
auf der Dachterrasse möglich.

Zur Ticket Buchung
<https://sternwarte-muenchen.de/event-vsw/gedenktag230127/>

<https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/>
Rendezvous: Mond & Regulus

In der Nacht des *10. Januars* trifft der abnehmende *Mond* auf den 
hellsten Stern im Löwen: *Regulus*.

Die beiden strahlen kurz nebeneinander im Nachthimmel, am besten zu 
sehen in der zweiten Nachthälfte, wenn der Löwe vom Osten her hoch an 
den Himmel steigt. Da Regulus sehr nahe der*Ekliptik* steht, an die sich 
generell auch der Mond hält, kann er sogar von unserem Trabanten bedeckt 
werden. Dann verschwindet Regulus vollständig für eine kurze Zeit hinter 
dem blassen Mond und der Löwe verliert so lange seinen hellsten Stern. 
Das nächste Mal ist es in über 2 Jahren so weit: im*Juli 2025* 
verschluckt unser Mond Regulus wieder. Dieses Mal verschont er ihn also 
und zieht nur stumm an ihm vorbei.

Regulus ist auch bekannt als das Herz des Löwen (Cor Leonis). Sein 
lateinischer Name bedeutet so viel wie "kleiner Prinz" oder "kleiner 
König". Da er nur 79 Lichtjahre von der Sonne entfernt ist, strahlt er 
an unserem Nachthimmel besonders hell. Er gehört zu den B-Sternen und 
ist somit heißer als die Sonne. Befände man sich im System des Regulus 
würde man schnell feststellen, dass dieser Stern ungefähr *drei Mal so 
groß und schwer ist wie die Sonne und 150 Mal heller* leuchtet!

/Grafik: Himmelsanblick in München am 10. Januar kurz vor Mitternacht 
Richtung Osten (Stellarium)/

Zur Abendführung
<https://sternwarte-muenchen.de/regelmaessige-abendfuehrung/>

Veranstaltungen von Anderen

<https://www.beobachtergruppe.de/main/veranstaltungen.html#science_show>
Science Show (Deutsches Museum): James Webb Teleskop

*Sonntag 15. Januar, 11:30 Uhr*
*Harald Vorbrugg (Beobachtergruppe Deutsches Museum)*

Weihnachten 2021 wurde das *James Webb Space Telescope* (JWST) mit 
ARIANE 5 erfolgreich in den Orbit gebracht. Das Teleskop wurde 1,5 
Millionen km von der Erde entfernt gebracht. Anschließend starte ein 
komplexes Programm um das Teleskop in Betrieb nehmen zu können. Seit 
Juni 2022 empfangen wir unglaubliche und detailreiche Aufnahmen von 
*Planeten, Gaswolken und Exoplaneten*. Die Geschichte des JWST wollen 
wir hier nachvollziehen.

___________________________

Im Rahmen der Science Shows 
<https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/programm/programm-a-z/science-shows> 
im *Deutschen Museum* organisiert die Beobachtergruppe auch einige 
Sonntagsmatinee Vorträge. Diese finden immer am Sonntag von *11:30 bis 
12:00 Uhr im Auditorium Ebene 0* statt.

Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten.

/Bild: NASA/

Zur Veranstaltungseite
<https://www.beobachtergruppe.de/main/veranstaltungen.html#science_show>

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